Samstag, 22. Oktober 2011

Königin

Bald bin ich wieder die Königin in meinem eigenen Reich, denn meine polnische Mitbewohnerin zieht aus. Einige Dinge regeln sich eben von ganz alleine...Ich schicke zwar nicht direkte Wünsche ans Universum, aber irgendetwas erhört meine sehnlichsten Wünsche manchmal doch.
Einerseits bin ich überglücklich über dieses Ereignis, andereseits weiß ich noch nicht wie ich das kommende Jahr finanziell überstehe...
Ansonsten ist weiterhin gähnende Leere in meinem Schlafgemach angesagt. Mein Heimatort hat keine Männer zu bieten. Ich habe kein Geld für große Sprünge...Es ist einfach fürchterlich und zum Haare raufen. Wie das Leben so spielt, sind die Männer, die mich interessieren nicht erschwinglich und ich verdrehe nur Trotteln den Kopf. Ich distanziere mich wieder von Verflossenen, um sie zu schonen und mich zu entlasten. Besser ist das wohl. Heute wird ein langweiliger, kurzer Samstag abend. Es ist noch nicht mal neun Uhr und ich habe keine Lust auf eine depremierende Stammkneipe. Somit werde ich wohl zeitig im Nest liegen und versuchen zu schlafen. Und hoffen, dass ich morgen früh nicht wieder zwischen fünf und sechs Uhr erwache und nicht mehr einschlafen kann. Denn unerklärlicherweise habe ich Schlafprobleme. Sonst ist ein Murmeltier im Winterschlaf nichts gegen meinen ausgezeichneten, sowie übertriebenen Schlaf, aber scheinbar habe ich mich in den vergangenen Jahren so dermassen gut erholt im Schlaf, dass ich den Rest meines Lebens mit sechs Stunden Schlaf auskomme???
Sprach die Königin, verließ die Seite und zog sich in ihr Bett zurück...

Montag, 17. Oktober 2011

Wachrütteln

Ich habe mich wachgerüttelt und Initiative ergriffen, um das Elend zu beenden. Ich fühle mich erleichtert, aber traurig zugleich. Ich muss mit Schrecken feststellen, dass ich sehr einsam bin. Im Grunde muss ich mir eingestehen, dass ich keine Freunde habe. Niemanden, den ich zu meinen Freunden zähle, ist zur Zeit zugänglich für mich. Somit stehe ich alleine da. Ich wähle Nummern, um mich mitzuteilen, doch die Leitungen sind unbesetzt oder die Mail-Box spricht mit mir. In der Kneipe gibt es nur verflossene Leichen oder oberflächliche Bekanntschaften, denen ich mich nicht mitteilen möchte. Wenn ich drüber nachdenke, könnte ich noch zwei, drei Nummern wählen, aber ich käme mir unecht vor. Es sind die Bindungen, die fehlen. Ich fühle mich elend, alleine, zum Weinen, zum Trübsal blasen. Bin ich ein hoffnungsloser Fall. Ich dachte zwei, drei gute Freunde, die für mich da sind, reichen aus, um mich im Notfall aufzufangen. Doch jetzt komme ich mir verlassen vor, obwohl doch ich verlassen habe. Spielt sich letztlich nicht doch alles immer nur auf der Oberfläche ab und ist man nicht im Grunde immer alleine. Jeder stirbt für sich selbst, jeder erlebt die eigenen Gefühle nur für sich alleine. Alles Reden, jede Übereinkunft, ist doch letztlich nur ein einziger, großer Kompromiss. Alles nur eine Annährung an etwas, dass scheinbar den gleichen Namen trägt und doch jeder für sich alleine empfindet, bewertet und versteht. Ich könnte mich betrinken gehen oder in Erinnerungen schwelgen und den Tränen freien Lauf zugestehen. Oder einfach den Tag beenden und schlafen gehen. Ein Entscheidungsfinder wäre jetzt genau das Richtige für mich, denn ich bin entscheidungsunfreudig oder unfähig, je nach dem...

Sonntag, 16. Oktober 2011

ich benötige...

Ich benötige mehr Lebensfreude, denn ich merke wie sich die Depression anschleicht. Still und heimlich nimmt sie mich wiedermal ein, macht das Leben trostlos und grau. Ich benötige mehr Selbstliebe, sollte mehr für mein Wohlbefinden tun und meine Seele streicheln, anstatt sie zu ignorieren und mich einfach dem Dauerschlaf hinzugeben. Ich benötige mehr Selbstbewußtsein, sollte mir es wert sein, meine Seele hegen und pflegen, anstatt mich zu bemitleiden und zu bedauern. Was bringt es die Umstände zu ändern, wenn ich in Wahrheit an mir selbst arbeiten sollte.
Ich benötige Abstand, obwohl ich doch die Nähe suche und vermisse. Ich erinnere mich an intensive Kontakte, die alle nicht mehr sind. Alles lebt sich auseinander, zerrinnt in ferner Erinnerung, löst sich in der Unendlichkeit auf. Liegt es an mir, liegt es an den anderen, liegt es an den Umständen oder an der Zeit? Ich bin mir eine Last, die zu tragen von Tag zu Tag schwerer wird...
Ich benötige Zuneigung zu mir selbst, das Gefühl es wert zu sein, geliebt zu werden, gut zu sorgen für mich selbst, um mich selbst wieder zu spüren.
Ich benötige...?!?

Dienstag, 11. Oktober 2011

Gefallen finden

Langsam finde ich Gefallen an dem Gedanken aus meinem Trott herauszubrechen. Zu gehen. Eine andere Richtung einzuschlagen. Neue Ufer zu entdecken.
Wenn ich nicht zu feige wäre. Und nicht noch ein langes Jahr vor mir stünde.
Aber meine Heimatstadt hat mir nichts mehr zu bieten. Ist ausgelutscht. Ist vorbelastet. Überall lauern Leichen. Überall die gleiche Leier. Nichts Neues. Nichts Erfreuliches. Nichts Spektakuläres.
Wie reizvoll ist da ein Neuanfang. Anderweitig. Anderswo. Hauptsache nicht Tag ein Tag aus ein Nirgendwo.
Ich finde Gefallen daran in eine Zukunft zu blicken. Aber erst sind noch Stolpersteine zu nehmen.
Aber ich finde gefallen daran, dass meine Zukunft offen, variabel, ausgesprochen liebenswert auf mich zukommt und ich selbst entscheiden kann, was ich möchte.
Und ich möchte noch viel mehr, wünsche mir viel mehr, als ich mir bisher gegeben habe. Denn ich habe es verdient, gefallen an mir zu finden...