Dienstag, 31. Mai 2011

Leiden

Ich leide an den falschen Männern. So wie es bestimmt vielen anderen Frauen auch ergeht. Die männlichen Geschöpfe, die man selbst auserkoren hat, für eventuelle Techtelmechtel, wollen mich nicht und umgekehrt, interessieren Männer, die mich eventuell attraktiv finden, mich nicht. Was soll man da nur machen bei dieser unverschämten Ungerechtigkeit.
Trotzallem habe ich ein schönes Wochenende verlebt und einen heißen Franzosen kennengelernt. Scheint sich zwar nicht näher für mich zu interessieren, aber ist zumindest ein neuer Schwarm von mir, der zum Träumen anregt und zärtlich lieblich gute Laune bei mir hervorhebt. Morgen sehe ich ihn wieder und werde meinen Blick auf ihn heften und die Sonne wird in meinem Herzen scheinen und vielleicht wird ein Funkenstrahlen ihn erhaschen und auf mich aufmerksam machen. Vielleicht ist er auch nur schüchtern oder vergeben, ich habe keine Ahnung. Aber er ist der interessanteste junge Mann, der mir die letzte Zeit über den Weg gelaufen ist. Irgendwie exotisch mit seinem süßen Akzent. Ach ja, ich leide noch ein wenig unter meiner Unwissenheit und geben mein bestes, ihn für mich zu begeistern. Ich werde jetzt Groupie von einem Bassisten einer subtilen Band. Wie schön ist das denn...

Donnerstag, 26. Mai 2011

Müde

Ich bin müde, ausgesprochen müde. Müde von einer hoffnungslosen endlich beendeten Beziehung. Zum dritten und wohl allerletzten Mal beendet. Theoretisch kann ich mich freuen und Bäume ausreissen, aber ich bin zu müde. Träge, lethargisch. müde. Ich würde ja behaupten, jetzt beginnt ein neues, bessere Singleleben, aber ich kann mich noch nicht zu sehr drauf freuen, denn ich bin einfach zu platt von den letzten Tagen, Wochen, Monaten. Eine auslaugende Zeit... Aber vielleicht tut mir eine Mütze Schlaf ganz gut und nächsten Monat habe ich Zeit für mich. Endlich Urlaub und keinen leidigen Partner an der Seite. Ich kann kaum noch das letzte Jahr Ausbildung abwarten und danach geht es endlich los. Nicht mehr ganz so schlimme Geldsorgen, immer aus dem letzten Loch pfeifen, auf dem Zahnfleisch kriechen. Also, ich könnte wirklich optimistisch sein, aber ich bin zu müde. Keine Lust mehr auf meine stupide Routine. Hätte gerne etwas Veränderung. Vielleicht sollte ich mich wagen und endlich ausbrechen, in einem Jahr wohlgemerkt. Kann ja nichts übers Knie brechen, erst brav die Schule beenden. Habe keine Lust mehr auf mein langweiliges Leben. Immer der selbe traurige Ort, überall und an jeder Ecke irgendwelche Altlasten... Auch die machen müde. Irgendwohin, wo mich keiner kennt, die Krankheit hinter mir lassen, den Alltagstrott überwinden, ein wunderbares unbelastetes, neues, aufregendes Leben geniessen. Ach wäre es so schön, könnte ich es jetzt schon. Habe Sehnsucht nach etwas Neuem, anstatt dieser drückenden, quälenden Müdigkeit...