Mein Fenster ist gar nicht mein Fenster, denn ich schreibe von der Arbeit aus. Dieses Arbeitsfenster hat eine blaue Jalousie, die ich wohlwissend verschlossen habe, denn es läßt tiefe Einblicke zu.
Ich denke darüber nach heute kontrollierten Schlafentzug anzuwenden, denn der wirkt angeblich antidepressiv. Das ist aber eher ein positiver Nebeneffekt.
Eher liegt es daran, dass heute einer der Schlimmsten oder sogar der grausigste Dienst sich einem Ende neigt, wenn ich denn meinem wohlverdienten Schlaf frönen täte.
Ein scharfes Messer ist verschwunden, was einige Zimmerkontrollen nach sich zog...
Leider ohne Erfolg... Dafür mit viel Geschrei, agressiven oder aber regressiven Ausbrüchen, Diskussionen bis der Mund staubtrocken wurde und einer fast vollzogenen Einweisung. Ausnamhsweise nicht meine eigene *-)
Einerseits möchte ich nicht des nächtens erstochen werden.
Und andererseits haben wir gerade die Kirmes um die Ecke, was junge Menschen dazu veranlassen könnte, sich von ihrem Zwangszuhause zu entfernen.
Aber genug von der langweiligen Arbeit...
Schauen wir doch mal durch mein Fenster. Mein Fenster ist eigentlich gar nicht mein Fenster, denn dieses sehe ich nur noch ganz selten, da ich mich so gut wie gar nicht mehr in meinem zu Hause aufhalte. Woran kann das wohl liegen???
Tja, polnische Mitbewohnerin eben. Die vieles anders macht, als ich es jemals tun würde. Ich fühle mich wie eine Fremde in meiner eigenen Wohnung, bin nur noch ein Schatten meiner selbt. Wie ich eben nun mal bin, kann ich nicht sagen, was mir nicht passt.
Meine Vermieterin war da und nannte unsere Wohnung eine Rumpelkammer...
Es sah wahrlich schon schlimmer aus, aber wenn ich ehrlich bin, belegt meine Mitbewohnerin zwei Räume, von dreien, zahlt trotzdem nur die Hälfte und hat auch noch dazu das größte Zimmer. Das gemeinsame Wohnzimmer kann nicht genutzt werden, weil ihre Schuhsammlung und noch diverse Kartons mit nochmehr angehäuften Gerümpel das Wohnzimmer komplett zustellen. Und ich ducke mich nur und stimme zu, da ich ja meine Meinung nicht äußern kann. Weil ich ja auf diese verfluchte Hälfte der Miete angewiesen bin.
Schlimmer noch ist aber meine verdammte Antriebslosigkeit. Wenn ich nicht gerade arbeitet, schlafe ich und sonst nichts. Außer aufstehen um zu essen und dann noch mehr essen aus Frust, dass ich nichts erledigt habe, ausser schlafen und zu essen. Und diese Worte sind leider nicht übertrieben, sondern nah an der Wahrheit.
Ich stehe. Ich fühle mich wunderbar. Ich muß nicht sitzen. Ich muß nicht liegen. Ich fühle mich wunderbar. So in etwa ein Text von Maanam, einer polnischen Band. Hat einen Hauch von Nina Hagen, die wie manch Leser schon mitbekommen hat auch zu meinen Favoriten zählt.
Vielleicht sollte ich mehr anregende Musik hören, um mehr aus meinem Leben zu machen, als nur essen und schlafen und ab und an meinen Dienst zu erledigen, um das Gefühl zu haben, dass ich das Nötigste getan habe, um mein Ausbildungsgehalt gezahlt zu bekommen.
Ganz zu schweigen von den vielen Schreibarbeiten, denen ich aufgrund von Antriebsschwäche nicht nachgehe...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen