Dienstag, 28. September 2010

In Erinnerungen schwelgend

Heute ist der letzte Teil von der Liebe des letzten Jahres verloren gegangen. Ich habe seinen Ohrring verloren. Die Kugel ist in den tiefen der Dusche verschollen, mitgerissen von Wassermassen, die einfach alles weggespült haben. Jetzt habe ich nichts mehr an mir, was mich an ihn erinnern könnte.
Und doch war ich am Samstag im Schwimmbad-Club und vieles hat mich an ihn erinnert. Es gab einige schöne, herausgeputzte Frauen zu sehen, doch anstatt mich zu amüsieren, musste ich die meiste Zeit an ihn denken. Zu allem Überfluss traf ich auch noch einen ehemaligen Arbeitskollegen mit seiner Frau, was mich auch nicht besonders erheiterte, sondern noch mehr verstimmte.
Letztlich muss ich feststellen, dass ich die Gothikszene zwar sehr prickelnd, aufregend und schön anzuschauen finde, aber mich selbst nicht ganz wohl darin fühle. Das richtige Gespür für den Musikrhythmus fehlt mir und in meinen Outfits fühle ich mich immer wieder underdressed.

Meine Mitbewohnerin hat wieder Kontakt zu ihrem Ex, nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch zwischenkörperlich. Ich glaube es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder bei ihm wohnt, alles andere würde mich schier erstaunen. Naja, jetzt fährt sie erst mal in die Heimat, um ihren Führerschein zu bestehen. Somit habe ich erst mal etwa vier Wochen sturmfreie Bude. Doch es würde mich sehr wundern, wenn ich diese Zeit auch in meiner Wohnung verbringe. Zumindest habe ich es mir fest vorgenommen und versuche gleich morgen damit anzufangen.

Ansonsten trauere ich weiterhin um meine Manie, würde am liebsten wieder illegales Kraut konsumieren oder einfach meine Medis absetzten, bin aber sowohl als auch zu feige. Es fühlt sich tatsächlich an wie ein zweites Wesen in mir, das da irgendwo in mir schlummert, aber ganz, ganz tief begraben liegt und ich weiß nicht, ob ich es jemals wieder aufblühen lassen kann. Und schon kullern Krokodilstränen über meine Wangen, die Tastaur verschwimmt und die Nase läuft. Es ist wie eine Freundin, die ich zum Schweigen bringen muss, unterdrücken, würgen, ausschalten, dem Tode geweiht. Ich bin ein Schatten meiner selbst, ich habe mein Potential kennen gelernt, doch die Gesellschaft zwingt mich dazu, dieses zu vernichten, denn sie möchte es nicht tragen. Statt dessen bekomme ich Medikamente verabreicht, die mich depressiv stimmen und keiner merkt, dass es damit auch nicht funktioniert. Ich habe Angst meine Ausbildung zu verlieren, da ich mich zu nichts motivieren kann, was im entferntesten Sinne mit Schreiben zu tun hat. Antidepressiva helfen auch nur begrenzt und haben für meinen Geschmack zu viele Nebenwirkungen, also verzichte ich darauf. Ich weiß mir einfach nicht zu helfen. Ich brauche einen Kick, aber er sollte legal sein und keine psychopharmazeutische Indikation sein. Dazu fällt mir leider nichts ein. Okay, Bewegung, mir etwas Gutes tun, bla,bla, bla, ja selbst dazu fehlt es mir an Motivation. Ich bin eben zu nichts zu gebrauchen und Todessehnsucht habe ich manchmal auch, insbesondere jetzt gerade. Zum Glück bin ich aber auf Arbeit und muss meinen Pflichten nachkommen. Und jetzt gehe ich meiner Pinkelpause nach und gehe schlafen, um mich nicht weiter in meine Pseudosuizidalität hineinzu steigern...

Freitag, 17. September 2010

Am Fenster

Mein Fenster ist gar nicht mein Fenster, denn ich schreibe von der Arbeit aus. Dieses Arbeitsfenster hat eine blaue Jalousie, die ich wohlwissend verschlossen habe, denn es läßt tiefe Einblicke zu.
Ich denke darüber nach heute kontrollierten Schlafentzug anzuwenden, denn der wirkt angeblich antidepressiv. Das ist aber eher ein positiver Nebeneffekt.
Eher liegt es daran, dass heute einer der Schlimmsten oder sogar der grausigste Dienst sich einem Ende neigt, wenn ich denn meinem wohlverdienten Schlaf frönen täte.
Ein scharfes Messer ist verschwunden, was einige Zimmerkontrollen nach sich zog...
Leider ohne Erfolg... Dafür mit viel Geschrei, agressiven oder aber regressiven Ausbrüchen, Diskussionen bis der Mund staubtrocken wurde und einer fast vollzogenen Einweisung. Ausnamhsweise nicht meine eigene *-)
Einerseits möchte ich nicht des nächtens erstochen werden.
Und andererseits haben wir gerade die Kirmes um die Ecke, was junge Menschen dazu veranlassen könnte, sich von ihrem Zwangszuhause zu entfernen.
Aber genug von der langweiligen Arbeit...
Schauen wir doch mal durch mein Fenster. Mein Fenster ist eigentlich gar nicht mein Fenster, denn dieses sehe ich nur noch ganz selten, da ich mich so gut wie gar nicht mehr in meinem zu Hause aufhalte. Woran kann das wohl liegen???
Tja, polnische Mitbewohnerin eben. Die vieles anders macht, als ich es jemals tun würde. Ich fühle mich wie eine Fremde in meiner eigenen Wohnung, bin nur noch ein Schatten meiner selbt. Wie ich eben nun mal bin, kann ich nicht sagen, was mir nicht passt.
Meine Vermieterin war da und nannte unsere Wohnung eine Rumpelkammer...
Es sah wahrlich schon schlimmer aus, aber wenn ich ehrlich bin, belegt meine Mitbewohnerin zwei Räume, von dreien, zahlt trotzdem nur die Hälfte und hat auch noch dazu das größte Zimmer. Das gemeinsame Wohnzimmer kann nicht genutzt werden, weil ihre Schuhsammlung und noch diverse Kartons mit nochmehr angehäuften Gerümpel das Wohnzimmer komplett zustellen. Und ich ducke mich nur und stimme zu, da ich ja meine Meinung nicht äußern kann. Weil ich ja auf diese verfluchte Hälfte der Miete angewiesen bin.
Schlimmer noch ist aber meine verdammte Antriebslosigkeit. Wenn ich nicht gerade arbeitet, schlafe ich und sonst nichts. Außer aufstehen um zu essen und dann noch mehr essen aus Frust, dass ich nichts erledigt habe, ausser schlafen und zu essen. Und diese Worte sind leider nicht übertrieben, sondern nah an der Wahrheit.
Ich stehe. Ich fühle mich wunderbar. Ich muß nicht sitzen. Ich muß nicht liegen. Ich fühle mich wunderbar. So in etwa ein Text von Maanam, einer polnischen Band. Hat einen Hauch von Nina Hagen, die wie manch Leser schon mitbekommen hat auch zu meinen Favoriten zählt.
Vielleicht sollte ich mehr anregende Musik hören, um mehr aus meinem Leben zu machen, als nur essen und schlafen und ab und an meinen Dienst zu erledigen, um das Gefühl zu haben, dass ich das Nötigste getan habe, um mein Ausbildungsgehalt gezahlt zu bekommen.
Ganz zu schweigen von den vielen Schreibarbeiten, denen ich aufgrund von Antriebsschwäche nicht nachgehe...

Montag, 10. Mai 2010

make you feel better

Was soll ich tun, um mich besser zu fühlen. Das übliche. Brummbärchis an und los geht es. Heute die falsche Musik dazu gespielt und schon flossen die Tränen in Bächen, nachdem der erste orgiastische Höhepunkt überwunden war. Bald ist er weg, in der Heimat. Für immer weg. Womit könnte ich ihn überzeugen, mich zumindest für die nächsten bleibenden Wochen zu beglücken. Andererseits, ganz dumme Idee, denn der Abschied wäre doch nur noch schwieriger.
Warum fühlt man sich alleine nur bedingt besser? Man weiß, dass alles möglich sein könnte, doch ergeben tut sich meist ja doch nichts.
Der Wahnsinn ist eine Reise zur Hölle. Sagt Nina Hagen. Doch ich fühlte mich himmelhochjauzend, erlebte wunderliche Dinge, hatte magische Gedanken. Abgehoben, abgefahren, weggetreten, abgetreten. Wo ist all das Gefühlte Leben nur hin. Was bleibt sind salzige Tränen. Weinerliche Einsamkeit. Und vor allem bittere Pillen.
Was rettet mich? Ein blöder alltäglicher Trott, arbeiten, Geld in der Kneipe lassen, ein Minimum an sozialen Konatkten und viel Schlaf.
Aber wann kommt den meine große Überraschung, was hält das Leben noch für mich bereit? Wann finde ich den meine sexuelle Erfüllung, Scheiss auf Partnerschaft und Kinder. Ficken will ich, bis mir das Blut zwischen den Schenkeln gerinnt. Keine faulen Kompromisse mehr.
Blümchensex war gestern, heute bleibt nur mein Spielzeug und morgen???

Samstag, 8. Mai 2010

prayers for love


Ich kann nicht schlafen oder will noch nicht schlafen. Alte Erinnerungen werden wach, vorhandene Gefühle werden erneut geweckt. Wozu, es ist sinnlos, aber es ist wie eine Sucht. Ist er um mich herum, kribbelt es auf meiner Haut, wenn auch nur hauptsächlich vor Kälte.

Zu gerne würde ich ihn erobern, doch alles hoffnungslos...

Ich bin nicht mehr die Alte, nicht mehr so energiegeladen, eher sprachlos, gedankenlos, außergewöhnlich langweilig.

Er ist so charmant oder zumindest bilde ich mir ein, dass er es ist. Er ist so subtil, weil ich es so für mich entschieden habe.

Wie soll ich nur beten für die Liebe. Ich erwarte viel zu viel. Im Grunde will ich nur riechen, nur neben dran liegen, nur Haut spüren, zärtliche Hände streicheln lassen, aber selbst das bleibt geheim in meinen Gebeten verborgen.

Psychokiller holt mich ein...

Montag, 19. April 2010

could shoulder


Er zeigt mir die kalte Schulter, das finde ich gut. Ich nehme keine Rücksicht, das finde ich gut.

Die Männer fliegen auf meine Mitbewohnerin, das finde ich gewöhnungsbedürftig. Aber ich arrangiere mich, was habe ich auch für eine Wahl. Dafür bekomme ich reichlich alkoholische Getränke mitspendiert...

Ich lebe über die Stränge hinaus. Was soll es, ich habe Nachholbedarf...

So down, war ich lange genug.

Kurz aber bündig heute...

Sonntag, 18. April 2010

go to slep

Ich will jetzt endlich mal leben, wie ich es will. Aber wie will ich denn leben??? Am liebsten alleine wohnen. Is aber nicht...
Jeden abend bin ich breit, will nichts mehr spüren. Von dem wenigen was ich eh schon nur noch spüre.
Wem oder was trauere ich eigentlich nach. Einem Menschen, einer Zeit, einer Vergangenheit, die man nicht mehr ändern kann. Warum mache ich so viel falsch, kenne ich nicht den wahrhaften, besseren Weg oder kannte ich nicht den möglicherweise gesünderen Weg.
Warum wirkt Marihuana so wie es wirkt, warum verliert es nicht seinen Reiz, aber ich werde es mir verkneifen. Im Gegensatz zu Tabletten, die ich vielleicht, evetuell, möglicherweise mein Leben lang nehme darf.
War es das alles wert, ist es das alles wert.
Wie lange ist ein Tag? Ich habe es lange nicht mehr gespürt, übertreibe es jetzt noch, indem ich die Nächte zum Tag mache. Verlorene Zeit nachholen...
Ich bin ein Miststück...
Und was ich euch noch mitteilen wollte...
Ich bin und bleibe ein Miststück.

Dienstag, 6. April 2010

Taub

Taub. Geschmacklos. Geruchlos. Leere.
Aber das Schlimmste ist diese scheinbare Gefühllosigkeit. Alles wirkt nur noch spröde.
Alles dank Neuroleptika. Aber trotzdem treibt es mir die Tränen in die Auge.
So viel erlebt und auch so viel verloren.
Die Stimmung gleichbleibend auf nicht all zu hohem Niveau.
Der Antrieb tiefer als jeder Keller.
Pflicht erledigen, sprich mehr schlecht als recht die Arbeit erledigen ist das Maximum meiner Tage.
Zu allem Überfluss dazu eingewilligt überflüssige Antidepressiva zu konsumieren, die jegliche Lust auf Sexualität im Keim ersticken, mir 5 Kilo in acht Wochen beschert haben, die mich noch müder machen als ich eh schon bin, Heißhunger auf Schokolade und Fressen bis zur Übelkeit.
Drei Menschen in meiner Umgebung behaupten meine Stimmung sei besser, dafür ist der Antrieb gleichbleibend schlecht oder sogar noch geringer als jemals zuvor...
Soziale Kontakte pflegen, wozu, wenn man sich selbst nichts Gutes mehr wünscht, wenn man sich selbst nichts mehr gönnt, weil man nur noch vor sich hinvegetiert.
Das Leben kann so hart sein, aber am härtesten bestraft man sich selbst. Durch Selbsthass.
Weil man nicht so funktioniert wie andere es gerne hätten, weil man nicht dem entspricht, wie die Gesellschaft einen gerne hätte.
Gefühlsamputiert durch Neuroleptika eben.